Masunaga 1905
Die Brillen des Kaisers

Als wir die ersten Brillen von Masunaga vor Jahren auf einer Messe entdeckt haben, haben wir nicht schlecht gestaunt. Diese Detailverliebtheit für eine Ziselierung am Bügel, die Verarbeitung der, fast ausschließlich handgenieteten Scharniere und als Perfektion – die Politur von Hand. Das alles hat uns neugierig gemacht.

Gegründet wurde die Manufaktur 1905 von einem Handwerker und Unternehmer namens Gozaemon Masanuga in der Stadt Fukui – dem Zentrum der japanischen Fassungsmanufakturen. Dieser hatte schon damals eine klare Vision von Qualität: „Wir fertigen ausschließlich hervorragende Brillen; Mittelmaß verlässt niemals unser Haus. Wir nehmen auch jederzeit einen Verlust in Kauf, wenn er produktiv dazu beitragen kann, dass wir noch besser werden.“

Diese, im Zeitalter von Wegwerf-Produkten etwas holprig klingende Aussage, gilt bei Masunaga bis heute: immer noch betreibt das japanische Unternehmen bei der Fertigung seiner Produkte einen Aufwand, der manchen Mitbewerber den Kopf schütteln lässt. Mit industriell gefertigter Massenware, auf die wohlklingende Lizenznamen namhafter Modehäuser aufgeklebt werden, lässt sich bei Brillenfassungen schließlich schneller und mehr Geld verdienen als mit Spitzenqualität.

Heute ist die traditionsreiche Manufaktur vermutlich der einzige Brillenhersteller in ganz Japan, der sämtliche Prozesse der Brillenherstellung im eigenen Unternehmen abwickelt und nichts aus der Hand gibt. Besonderes Augenmerk gilt dem Scharnier, das die besten zeitgemäßen Eigenschaften in sich vereint und das Meisterstück jeder Fassung sein soll. Meistens werden mechanische Scharnierverbindungen mit Rundkopfnieten verwendet. Der krönende Abschluss ist natürlich die Oberfläche der Brillen, deren Makellosigkeit und Tiefe von einer Perfektion zeugen, die keine Maschine, sondern nur erfahrene Handwerker schaffen können, die nicht unter dem Diktat der Uhr arbeiten müssen. Jedes einzelne Modell mit seinen feinen Ziselierungen wird von Hand gefertigt. Die Herstellung der dafür erforderlichen Werkzeuge kann durchaus mehrere hundert Arbeitsstunden in Anspruch nehmen.

In jeder Monarchie der Welt gab und gibt es herausragende Unternehmen, welche Könige und Kaiser zu ihren Hoflieferanten machten. 1932 erhielt der japanische Kaiser Hirohito drei Brillen aus dem Hause Masunaga als Geschenk. Seither bezieht das japanische Kaiserhaus alle Brillen von Masunaga.

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