Julius Tart
Made in Japan by The Light Company

Julius Tart wurde 1914 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren. Seine Eltern waren aus Osteuropa eingewandert und hatten, wie viele andere in jener Zeit, die Hoffnung auf ein besseres Leben in den USA. Sie ließen alles hinter sich und wagten den Neuanfang in einem fremden Land. Es gelang ihnen, sich in der amerikanischen Gesellschaft trotz anfänglicher Hürden ein neues Zuhause zu schaffen. Julius wuchs in einer Welt auf, die von harten Arbeitsbedingungen und dem amerikanischen Traum geprägt war, aber auch von Möglichkeiten, für die man in Europa vielleicht keine Chance gehabt hätte. So strebte er früh nach dem Ziel etwas Eigenes zu schaffen.
Bereits in jungen Jahren entschied er, sich auf das Handwerk der Brillenherstellung zu spezialisieren. Mit großem Ehrgeiz und dem Willen, etwas Neues zu erschaffen, baute er beinahe aus dem Nichts eine erfolgreiche Brillenmanufaktur auf. Dabei legte er großen Wert auf Qualität und Design – beides Schwerpunkte, die ihn schnell von der Konkurrenz abhoben. Seine Werke wurden bald nicht nur in New York, sondern auch weit darüber hinaus geschätzt. Julius Tart entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem der bedeutendsten Pioniere in der Herstellung von Brillenfassungen. Seine Modelle erlangten sogar Kultstatus. Sie wurden in der Filmbranche eingesetzt und von Größen wie James Dean getragen.

Und so wurde das Label „Julius Tart“ in den frühen 1950er Jahren ins Leben gerufen, in einer Zeit des wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs. Es war eine Ära, in der das Tragen von Brillen nicht mehr nur einer Notwendigkeit geschuldet war, sondern zunehmend auch ein modisches Statement wurde. Mit der steigenden Nachfrage nach erschwinglichen Brillengestellen wuchs auch der Markt für unterschiedliche Trends und Designs. Julius erkannte das früh und schuf zahlreiche ikonische Modelle, die sich durch ihre hohe Qualität und ihren einzigartigen Stil auszeichneten. Die bekanntesten Modelle waren die „Arnel“ aber auch die „Harold“. Brillen, die bis heute von vielen bewundert und oft nachgebaut werden. Sie wurden zum Sinnbild für klassische Eleganz und handwerkliche Präzision.
Im Verlauf seiner Karriere traten zwei junge und innovative Designer aus Manhattan an Julius heran. Sie hatten visionäre Ideen und wollten Farben sowie bunte Gläser in die Brillenmode einführen – ein Konzept, das zu jener Zeit als äußerst gewagt galt. Julius erkannte aber das Potenzial in diesen kreativen Ansätzen und setzte die Ideen der beiden Designer um. Leider war die Welt damals noch nicht bereit für diese progressiven Entwürfe, und der kommerzielle Erfolg blieb aus. Gleichzeitig wuchs der Druck durch die zunehmende Konkurrenz aus Asien und Italien, welche Produktionen zu deutlich günstigeren Preisen anboten. Stück für Stück musste Julius seine Brillenproduktion verkaufen, bis er schließlich bankrottging. Zusätzlich traf ihn ein Autounfall seines Sohnes emotional sehr schwer. Nach all den Erfolgen und Jahrzehnten harter Arbeit zog sich Julius aus dem Geschäft zurück. Er verstarb im Alter von 93 Jahren – verarmt – nachdem er einst als einer der erfolgreichsten Brillenmacher der USA gegolten hatte.

2016 wurde die Marke Julius Tart Optical schließlich wieder zu neuem Leben erweckt. Die Neuauflage der Marke orientiert sich an den ursprünglichen Designs, die Julius in den 1950er bis frühen 1970er Jahren entwickelt hatte. Diese klassische Ästhetik, gepaart mit handwerklicher Präzisionsarbeit, ist das Herzstück der neu aufgelegten Brillen. Die Langlebigkeit und das zeitlose Design, die Julius’ Werke auszeichneten, stehen im Mittelpunkt der Produktion.
Sein Neffe Richard und dessen Schwester, die Julius in seinen letzten Lebensjahren begleitet und unterstützt hatten, spielten eine zentrale Rolle bei dem Revival der Marke. Richard Tart beschloss, das Familienerbe fortzuführen und verkaufte das Archiv und die Rechte an der Marke an „The Light Company“. Deren Inhaber, Tommy O‘Gara, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Tradition von Julius Tart wiederzubeleben und aufrechtzuerhalten und dessen Vermächtnis in die heutige Modewelt zu tragen. Jede einzelne Fassung trägt heute die gravierte Unterschrift Julius Tarts in der Innenseite des Bügels – eine Hommage an den Gründer und dessen Lebenswerk.

Die Produktion der Brillen findet in Japan statt. In Tommys Fabrik werden die Brillenfassungen nach den klassischen, traditionellen Methoden gefertigt. Dabei kommen alte, restaurierte Maschinen zum Einsatz, die bereits in früheren Jahrzehnten genutzt wurden. Besonders viel Wert wird auf die handgenieteten Scharniere und die exzellente Verarbeitung gelegt – Eigenschaften, die Julius selbst stets wichtig waren. Tommy und sein Team achten zudem penibel darauf, dass ausschließlich hochwertige Materialien verwendet werden, um den hohen Qualitätsstandard der Marke zu gewährleisten.
2020 ging Tommy wieder einen Schritt weiter und erwarb ein altes Schulgebäude, das er in eine moderne Brillenfabrik umwandelte. Unter dem Motto „Old School – New Factory“ verbindet er in diesem neuen Werk traditionelle Fertigungsmethoden mit modernen Standards. Die Fabrik setzt dabei auf umweltfreundliche und sozialverträgliche Produktionsbedingungen und vereint alte Handwerkstechniken mit neuen Technologien. Die Brillenfassungen werden weiterhin von Hand gefertigt und mit größter Sorgfalt und Liebe zum Detail produziert.

Wir sind besonders stolz darauf, euch als erste in Deutschland diese einzigartigen Brillen präsentieren zu dürfen. Jede Fassung ist nicht nur ein modisches Accessoire, sondern auch ein Stück Geschichte und Handwerkskunst, die wohl auch Julius Tart selbst mit Stolz erfüllt hätte.

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